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Re: Ergonomische Verzeichnisstruktur


Am Freitag, 17.06.2011 13:56:57 schrieb Thomas Stiefel:

> Wo legt man jetzt beispielsweise einen Mediaplayer ab, der Audio
> und Video abspielen kann?

> Genau aus diesem Grund sind inzwischen die Tags wohl so beliebt,
> ... man kann sie mit verschieden Tags versehen

Verzeichnisstruktur und Tags erfuellen die gleiche Aufgabe und sind 
ineinander ueberfuehrbar, obwohl sich die datentechnische 
Repraesentation wie auch die Benutzersicht unterscheiden. So wie man 
eine Datei mit mehreren Tags kennzeichnen kann, kann man in einer 
Verzeichnisstruktur Querverweise setzen. Und bei einer ausufernden 
Liste von Tags wird man diese hierarchisch ordnen.

> Diese Vorgehensweise setzt dann allerdings eine gute Indizierung
> der Daten inkl. Suchwerkzeug voraus.

Das kann eine gut geplante und nachvollziehbare Struktur nicht 
ersetzen, wie uns beim Besuch unseres Stadtarchivs gezeigt wurde. 
Der Besuchergruppe wurde die Aufgabe gestellt, zu ueberlegen unter 
welchem Stichwort wohl archiviert sein koennte, wann der erste 
Personalcomputer von der Stadtverwaltung angeschafft wurde. Keiner 
kam auf die Loesung: Arhr Zrqvra

Womit bewiesen waere, dass entweder ein sorgfaeltig geplantes (und ab 
bestimmter Groesse hierarchisch geordnetes) Verzeichnis der Tags oder 
eine sorgfaeltig geplante Verzeichnisstruktur sinnvoll ist. (Keine 
spontane Kreation von Tags!)

In der Papierwelt (die ja immer noch parallel existiert) nennt man 
das uebrigens "Aktenplan".

> Alexander Holler schrieb am 14.06.2011 23:01:
> > Fuer alles Regeln haben zu wollen ist imho eine typisch deutsche
> > Unart, die das Leben nach jahrhundertelangem Aufstellen von
> > Regeln, zusammen mit einem fast nicht existentem Abschaffen
> > von Regeln, in vielen Bereichen inzwischen fast unertraeglich
> > macht.

Alexander pruegelt den falschen. Im
www.freiflieger-magazin.at
bin ich seit Jahren gegen unsinnige Buerokratie aktiv.

Ausserdem muss man Regeln scheiden in

- Vorschriften, die uns von befugten und unbefugten(!) auferlegt
  werden, wobei beide Arten unsere Freiheit stets beschraenken und
  daher (wie die Juristen ganz richtig sagen) *notwendig* und
  *zweckmaessig* zum erreichen eines *legitimen* Ziels sein muessen, um
  diesen Nachteil aufzuwiegen.

- Regeln im Sinne von Wissensanwendung.
-- 
Viele Gruesse
Werner Holtfreter
-- 
UUGRN e.V. http://www.uugrn.org/
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