sftp mounten / GVFS vs FUSE (was: Montag, 16. Februar 2015 (das ist HEUTE!!!!) ist wieder) Stammtisch

[Raphael Eiselstein <rabe@xxxxxxxxx>]

Hi,

auf dem Stammtisch hatten wir kurz das Thema "sftp mounten" und die
Unterschiede zwischen "gvfs" und "fuse".

GVFS steht fuer "Gnome Virtual File System" und stamm urspruenglich aus
der Gnome-Ecke, wird scheinbar(?) inzwischen eigenstaendig weiter
entwickelt. Letztendlich ermoeglicht dieser Mechanismus kompatiblen
Programmen den Zugriff auf Dateien, die nur ueber ein Dateitransfer
Protokoll oder Netzwerkdateisystem erreichbar sind, zB sftp, smb, ...
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Gnome_Virtual_File_System

FUSE steht fuer "Filesystem in Userspace" und ermoeglicht es dem Kernel
mit Hilfe von Userspace-Programmen mehr oder minder beliebige Dinge als
mehr oder weniger komplexe Dateisysteme darzustellen bzw. als solche zu
mounten.

Grundsaetzlich funktioniert das so, dass eine Software, die ausserhalb des
Kernels laeuft fuer diesen Funktionalitaet bereitstellt, etwa die
Implementierung von SFTP. Der Kernel kann ein derartiges Dateisystem
dann mounten, d.h. es wird wie jedes andere gemountete Dateisystem fuer
jegliche Software benutzbar, die auf einfache Dateien zugreift.
--> http://de.wikipedia.org/wiki/Filesystem_in_Userspace


SFTP ist in diesem Fall nur ein bekannter Kandidat, implementiert durch
"sshfs". FUSE kennt duzende andere "Treiber", etwa NTFS, encfs aber auch
esoterische Dinge wie ein "WikipediaFS", mit dessen Hilfe man eine
Installation eines MediaWikis als Dateisystem mounten kann und Artikel 
dann mit der Textverarbeitung seiner Wahl (zB vi, grep, ...)
zuzugreifen.

Soweit die sicher nicht ganz exakte Gegenueberstellung von GVFS und FUSE.

Im Falle von "SFTP" hat es gewisse Vorteile statt "GVFS" besser "FUSE"
zu verwenden, denn: Zugriff auf GVFS hat man nur mit Programmen, die
direkt GVFS unterstuetzen. 

Damit scheiden "Standard-Tools" Tools wie "ls", "grep" oder "vi" aus.


Beispiel mit sshfs (via FUSE):

$ mkdir ~/fusetest/
$ sshfs rabe@xxxxxxxxxxxxxxx:/var/tmp/ ~/fusetest/ -o uid=1000 -o gid=1000
$ echo "Hallo Welt" > ./fusetest/hello-world.txt
$ ls -la ./fusetest/hello-world.txt 
-rw-r--r-- 1 rabe rabe 11 Feb 19 01:24 ./fusetest/hello-world.txt


Wenn ich mir das dann direkt auf shell.uugrn.org ansehe, sieht das so
aus:

[rabe@shell ~]$ ls -la /var/tmp/hello-world.txt 
-rw-r--r--  1 rabe  wheel  11 Feb 19 01:24 /var/tmp/hello-world.txt

Unmounten geht dann so:

$ fusermount -u ~/fusetest

Ich empfehle unbedingt auch die manpage zu sshfs zu lesen!



Abschliessend sei noch auf "gnomevfs2-fuse" hingewiesen: 
http://sourceforge.net/p/fuse/wiki/FileSystems/#gnomevfs2-fuse

--------------------------------
Author: Christian Pellegrin (chripell at gmail dot com)

Homepage: http://www.evolware.org/chri/

Description:

Gateway between FUSE and Gnome VFS2. Allows you to mount 
everything that Nautilus can and looks like a directory. 
--------------------------------

Mit diesem "FUSE-Treiber" kann man also alles das unter Linux als 
Dateisystem mounten, was man auch mittels "nautilus" sehen kann. Da 
ich kein Gnome-User bin kann ich nur vermuten, dass man damit eine 
Menge Spass haben kann. Ob es zuverlaessig funktioniert muss man sehen ;)

Have fun!
Raphael
-- 
Raphael Eiselstein <rabe@xxxxxxxxx> 
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