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Empfehlung fuer eine Alternativ-OS-Distribution-Desktop-Environment-Philosophie-Heilslehre-Editor (was: Re: Empfehlung OS)


On Mon, Apr 08, 2013 at 06:22:43PM +0200, Werner Holtfreter wrote:
> Nachdem das aktuelle Ubuntu12.10Unity auch auf einem neuen
> Notebook seine Kinderkrankheiten noch nicht abgelegt hat:

Hast Du irgendwo eine Liste von Dingen, die dein Ubuntu auf Deinem
Laptop anders tut als erwartet? Was konkret geht nicht? Ich glaube
einfach, dass viele Probleme mit Notebook-Kinderkrankheiten nicht durch
ein *anderes* *Linux* sondern durch ein *anderes* *Notebook* behebbar
sind, ggf. mit einem anderes OS - also kein Linux - drauf.

Nur anhand der Defizite eines Systems kann man Dir ueberhaupt eine
sinnvolle Alternative nennen.
 
> Wie lautet eure Empfehlung fuer ein
>       * fehlerarmes, leicht bedienbares OS

Was ist "leicht bedienbar"? Leicht bedienbar sind vor allem die
*einfachen* Dinge. Das ist in diesem Fall ein ungewollter Wortwitz.

*Fehlerarm* sind die Dinge mit moeglichst wenigen Features oder eine sehr
sehr konservativen Produktreifung.

Die bisherige Diskussion wird leider scheinbar unter falscher Flagge
gefuehrt, leider sehr typisch fuer die letzten 10 Jahre. Gefragt war nach
einem "OS", also OperatingSystem, die Antworten waren allesamt "KDE vs.
Gnome".

Als OS fallen mir spontan ein:
* Linux
* FreeBSD
* OpenBSD
* AIX
* Windows
* Solaris
* HP-UX
* MacOS
* Android
* ...

*Linux* ist sicher am weitesten verbreitet und unterstuetzt vermutlich auch
am ehesten Consumer-Hardware, die haeufig in Laptops verbastelt ist.
Siehe auch Distributionen (unten).

*FreeBSD* finde ich als OS toll, weil es Features hat, die ich gerne
einsetze und die mir anderswo fehlen, zB Jails wurden echt gut weiter
entwickelt, auch wenn es da noch fehlende Features gibt. Da ich ZFSv28
einsetzen kann vermisse ich Linux-LVM nicht unter FreeBSD. "mount -R"
fehlt mir gerade akut fuer mount_nullfs(8).

*OpenBSD* assoziiere ich aus heutiger Sicht als relativ einfaches OS,
weil es keine zu verschnoerkelte Architektur besitzt. Hab es aber auch
schon lange nicht mehr gesehen. Ich habe am Wochenende die Geschichte
der UUGRN-Server recherchiert und erinnere mich wie schrecklich ich es
damals fand. Aber eher, weil ich damals 10 Jahre weniger Erfahrung hatte
als heute. Ganz schlimm fand ich bei OpenBSD die starre Kopplung
zwischen Base-Release und Ports-Release, bei FreeBSD ist das fuer mich 
deutlich einfacher zu handhaben.

*AIX* hatten wir 9/2000 mal. Da war ich noch viel zu frisch bei Linux um
AIX schoen finden zu koennen. Ich finde es auch erst schoen, seit ich @work
das geerbte AIX 5.x losgeworden bin. AIX ist schon irgendwie seine ganz
eigene Welt und Menschen, die sich hier wohlfuehlen gehen auch zum Lachen
erst in den Keller. 

*Windows* kenne ich zuletzt als Windows-XP und hatte es bis vor ein paar
Jahren auf der Workstations meines damaligen Arbeitgebers (bei dem ich
ansonsten FreeBSD-Server adminsitriert habe). Ich fand es jetzt nicht
so schlimm und hatte mich damit abgefunden. OpenSource war hier
definitiv moeglich, Hacken war eber eher so das mit dem "Eiskunstlauf im
Zwangsjaeckchen". Fuer User sicher total klasse, wenn man nicht die
allerneueste Hardware nutzen will und wenn man kein Problem damit hat,
dass es irgendwann einfach kaputt gespielt ist und neu installiert werden 
will. Leider ist Windows gar kein OS, weshalb es hier nur versehentlich
genannt ist.

*Solaris* und *HP-UX* kenne ich als User aus meiner Zeit an der Uni Ende
der 1990er Jahre. Es war halt anders als Linux, fuer mich als reiner User
war es total einfach nutzbar (xdm, fvwm1, xterm). Administrieren wollte
ich *das* nicht. Verstanden hab ich es auch nicht. Aber es fuehlte sich
bisschen wie DOS an nur dass es die mir vertrauten commands nicht gab.

*MacOS* kenne ich selbst gar nicht und kenne nur merkwuerdige Menschen, 
die sowas verwenden ;-) Alle reden davon, wie einfach es doch sei nur 
dass es halt auch Geld kostet. Unter den "modernen" Systemen duerfte 
MacOS noch das aller einfachste sein, was man als User haben will. 

Vermutlich ist das aber die Antwort nach der Empfehlung nach einem
alternativen *OS*, der sich noch die meisten Leute anschliessen koennen. 
Vermutlich ist MacOS tatsaechlich das einfachste OS, wenn man vollkommen 
unvoreingenommen zum ersten mal einen Computer aus der Naehe sieht und
noch keine stoerenden Reflexe (Rechte Maustaste) besitzt.

*Android* ist streng genommen auch kein eigenstaendiges OS sondern ein
Linux mit Java-Layer drueber. Aber hey, dann muesste ich MacOS auch als
{*,Free}BSD-{Derivat,Distribution} bezeichnen duerfen ;) Spass beiseite:
Android 4.1 finde ich auf den entsprechenden Devices (zB Tablet) toll 
und intuitiv nutzbar. Man erkauft sich das natuerlich mit dem Verkauf 
seiner Seele an Google, dafuer ist es definitiv von 2jaehrigen Kindern 
*benutzbar*, zB auch bekannte Spiele wie "Bad Piggies" (like: Angry 
Birds) sind fuer mich und fuer meine Tochter gleichermassen spannend und 
herausfordernd. Web und chat klappen aufgrund der Onscreen-Tastatur nur
leidlich, aktuelle Versionen von Android koennen aber mit BlueTooth-
Tastaturen und Maeusen umgehen, falls man noch diese "Reflexe" hat.

Als Linux-*Distributionen* fallen mir ein:
* *buntu   (ist eine Art Windows)
* Debian   (gibts auch ohne Linux)
* Android  (ist keine Distribution in diesem Sinn)
* SuSE     (ist eigentlich ein Windows-NT)
* RedHat 
* Fedora
 
Ich bin pragmatischer geworden bei der Auswahl meines Desktop-OS. Ich
habe viele Jahre praktisch nur FreeBSD unter einem KDE3/KDE4 verwendet
und fand als KDE-Nutzer seit SuSE 5.2 (man koennte mir jetzt ein
Stockholmsyndrom diagnostizieren) auch die Anfaenge von KDE4 schrecklich 
bis grauenhaft. 
Aber es ist fuer mich keine Option mehr meinen PC alle paar Monate eine 
Woche lang kompilieren zu lassen (und die vielen Recompile-Aktionen 
aufgrund von Bugs in den Ports) und habe zunaechst @work und spaeter dann 
auch @home auf meinem PC *kubuntu* mit *KDE4.x* laufen und bin damit 
eigentlich ganz zufrieden. 

Die meistgenutzte KDE-Applikation ist konsole, gefolgt von Gnome-Apps 
und allgemeinen X-Applikationen wie Firefox (Standardbrowser), Thunderbird 
(Zweit-Mailprogramm fuer meine ganzen externen Mail-Accounts), Psi als 
Jabber-Client, Gimp als Grafikbearbeitung und ansonsten ist auch ein 
Libreoffice installiert, welches ich haeufiger update als es benutze. 
Und wenn, dann tut es idR einfach.

Meine Hauptanwendungen sind (in konsole): vim, mutt, bash, ssh, find,
xargs, rm, ls, whois, fetchmail, watch, sudo, cat, ping, gpg,
traceroute, df, du

*buntu* ist das Windows von heute: Man lebt mit seinen Fehlern oder sucht
sich was *ganz* *anderes*. Meine Empfehlung fuer eine pragmatische 
Linux-Distribution mit KDE4 ist klar kubuntu und ich glaube ich werde 
hier auch nur von LTS-zu-LTS updaten, wenn es nicht anders sein muss.

Als "schwigermuttertauglich" hatte ich neulich *xubuntu* angeschaut,
insbesondere weil sie keinen sehr leistungsfaehigen PC hat und ansonsten
nur weniger Programme (Firefox, Thunderbird, LibreOffice) benutzt, die 
sie ueber ein beliebiges Desktop Environment starten kann. Einfache
Beduerfnisse, ohne Firlefanz.


Als Desktop Environment fallen mir ein:
* KDE4
* â?¦
* â?¦
* â?¦
* KDE*
* xfce
* fvwm2
* wm2
* fmwm95
 
Je nachdem, welche *Fehler* es nicht haben sollte (ich halte zum
Beispiel Gnome fuer einen Fehler ansich und vermeide es daher
konsequent), lassen sich Alternativen anbieten. 

Als anfaenglicher fvwm1-User (Solaris) fand ich fvwm2 toll, vor allem der
"grenzenlose" Desktop-Pager, wo man deinen Monitor vor einem virtuellen
riesigen Desktop umherschieben konnte. fvwm95 war eigentich nur zum
Angeben gegenueber Win95-Juengern toll, damals kurz nach dem Krieg. 

*wm2* hatte ich sehr lange auf meinem Siemens PC4ND-Laptop (Slackware
<7, Kernel 2.2.x, 20MB RAM, 800MB HDD *wohoo*). wm2 hat nur sehr sehr
wenige Funktionen und innovative Fensterdekoration mit vertikaler
Beschriftung :-)) Es kann Programme (zB xterm) aus einem Kontextmenue
starten und ein Klick in die rechte untere Ecke bringt den
"Beenden"-Button. Das ist *einfach* und vermutlich schon allein deswegen
so fehlerarm wie kaum was anderes.

*xfce* ist irgendein Mix aus QT, aber kein KDE. Hatte es beim
durchprobieren diverser Ubuntus mal gesehen. Ja, ganz nett, Kollegen
nutzen es gerne, ich mag es nicht.

>       * die grafische Oberflaeche
> fuers Buero, aber auch gelegentliche Mediennutzung?

KDE4, LibreOffice und YouTube, vlc.?


Gruss
Raphael

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