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Re: normgerechte Zifferntastatur?


Am Mittwoch, 2011-02-23 10:54:47 schrieb Moritz Augsburger:

> On Tuesday, 22.02.11 at 21:38, Werner Holtfreter wrote:
> > bin ich der einzige, der sich darueber aergert, dass Taschen- und
> > Desktop-Rechnerhersteller die Norm missachten und die
> > Zifferntastaturen abweichend von der Kommunikationstechnik
> > (Telefon, TV/HiFi-Fernbedienung, Funkgeraet) ausfuehren?
> 
> Kann es nicht auch sein, dass die *rechner-Hersteller die Norm
> sind, und von den Kommunikationstechnik-Herstellern missachtet
> werden?

Nein, die Normensituation ist (angeblich) eindeutig, auch wenn ich 
das nicht belegen kann, da Normen (im Gegensatz zu Gesetzen) nicht 
frei sind. (Ich gehe aber davon aus, dass die Rechner-Norm die 
uebliche Rechner-Belegung als Option zulaesst.)

> Der Aufbau bei Rechnern kommt wimre historisch daher, dass bei
> meahanischen Rechenmaschinen die Tasten entsprechend ihrer
> Wertigkeit weit herabgedrueckt werden mussten, und es somit
> einfach sinnvoller war, die hoeheren Tasten mit dem groesseren Hub
> weiter hinten anzuordnen. Was aber auch immer der Grund hierfuer
> war, Rechenmaschinen mit Ziffernatsten waren vor Telefonen mit
> Zifferntasten vorhanden.

Das ist richtig.

> Und dann kamen ein paar Leute auf die Idee, man muesse die Zahlen
> auf der Telefontastaur von analog zur Drehrichtung der
> Waehlscheibe anordnen.

So wurde das von der DIN-Fachreferentin Karin Winkelmann 
kolportiert. Ich kann aber nicht erkennen, dass eine der beiden 
Tastenlayouts eine groessere Naehe zum runden Nummernschalter hat.

Nein, ich gehe davon aus, dass das Fernmelde-Normungsgremium voellig 
unabhaengig von historischen Gegebenheiten und leider auch ohne den 
Blick ueber den Gartenzaun zur Rechen- und Buerotechnik die 
sinnvollste Anordnung finden wollte.

Persoenlich war ich lange Zeit der Meinung, dass das Rechner-Layout 
vorteilhafter ist. Weniger, weil uns "EDV" mal gelehrt wurde, in dem 
man die hoeherwertigen Bytes oben an die Tafel schrieb, sondern weil 
da 1 und 0 benachbart sind, und in dieser Reihenfolge sehr haeufig 
betaetigt werden, was den Weg des Fingers minimiert. Das trifft 
allerdings nur zu aufs Rechnen und nicht aufs Telefonieren zu.

Dem entgegen steht der uebliche Lesefluss von oben nach unten. Bei 
den Vanity-Buchstaben waere eine umgekehrte Reihenfolge noch 
stoerender, als bei Ziffern. Buchstaben und Ziffern in 
unterschiedliche Richtungen ansteigen zu lassen, ist auch nicht 
besser.

Aber diese Diskussion ist muessig, die Normung ist erfolgt: Das 
Fernmelde-Layout gilt auch im IT-Bereich!

> Vermutlich wurde diese Anordnung dann zB bei Fernbedienungen
> uebernommen, da in der damaligen Zeit das Telefonlayout in den
> Haushalten verbreiteter und damit bekannter war.

Nein, das liegt daran, dass Fernbedienungen Teil von 
Kommunikationsanlagen sind, fuer die die Fernmeldenormen gelten.

> Spaeter draengten dann *rechner mitsamt dem dort von Anfang an
> genutzten Layout in den Heimmarkt, und seitdem duerfen wir uns
> dort mit 2 Tastenanordnungen herumschlagen. Denn was haetten die
> Rechnerbenutzer wohl gesagt, wenn man ihnen nach 20 Jahren
> Nutzung auf einmal die Tasten umgedreht haette?

Lieber einmal in 20 Jahren die Tasten umdrehen, als bei jedem 
Wechsel zwischen Rechner und Telefon/Fernbedienung. Bei Benutzung 
der Zifferntasten muss ich immer hinschauen, die restlichen Tasten 
nutze ich blind.

> Von daher gibt es aber wohl kein "richtig" und "falsch"

Es gibt aber inzwischen ein normgerecht und ein nicht normgerecht.

> Und ehrlich gesagt, ich habe absolut kein Problem jenachdem woran
> ich sitze das umzuschalten. Sind ja auch voellig andere
> Ziffernbloecke, 3- vs. 4-spaltig.

Danke fuer deine Meinung. Der Leidensdruck scheint nicht ausreichend.
-- 
Viele Gruesse
Werner Holtfreter
-- 
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