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Re: Server fuer Newsletter
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- Subject: Re: Server fuer Newsletter
- From: Raphael Eiselstein <rabe@xxxxxxxxx>
- Date: Mon, 17 Jan 2011 00:19:33 +0100
- To: uugrn@xxxxxxxxxxxxxxx
Hallo Werner, On Fri, Jan 14, 2011 at 09:29:09PM +0100, Werner Holtfreter wrote: > Am Mittwoch, 2011-01-12 21:16:30 schrieb Marc Haber: > > unprofessionelles Rumgefrickel > ja, genau darum geht es. Verzeiht meine Ahnungslosigkeit: > > Kann man Mailman auf dem Desktop-PC installieren, der keine Dienste > im Internet anbietet und dies aus Sicherheits- und Kompetenzgruenden > des Benutzers auch nicht soll? Wie schwierig/aufwendig ist die > Administration, wenn man bei Null Ahnung beginnt? Du hast eingangs geschrieben, dass opt-in/opt-out/admin-in etc gehen soll. Fuer mich liest sich das erstmal so, dass da (mindestens) ein Webfrontend verwendet werden soll, d.h. Du benoetigst also einen aus dem Internet erreichbaren Rechner. Das zu mindest fuer die Pflege der Verteilerlisten. Wieviele Verteiler sind zu pflegen und wieviele Empfaenger sind es (jeweils)? Die Generierung und der Versand von Mails ist dann der andere Part. Minimalistisch betrachtet kannst Du mit einem Mailprogramm Mails verschicken. Ganz normal ueber den Mailserver der fuer die Domain zustaendig ist, also Provider. Hier sind ggf. AGB (ja, ohne 's) zu lesen, was das Thema Massenmails angeht. Das Mailprogramm sollte ein Adressbuch haben, die Pflege der Verteilerlisten waere hier im einfachsten Fall manuell. Auf der Webseite braeuchte man dann nur ein Formular, was eine entsprechende (un)-subscribe-Benachrichtigung an den Owner schickt. "Webserver" ist leider etwas zu mager als Information. Mailman kann man betreiben, wenn man einen eigenen *richtigen* Server hat, also wenigstens einen Root-Server als vServer oder auf echter Hardware mit einem Linux/Unix darunter. Mailman wird ueber CGI integriert, sieht aber nicht wirklich huebsch aus. Ein begabter Webdesigner koennte die mitglieferten html-Templates aufhuebschen, wenn es professioneller aussehen soll. Newsletterversand via Mailman geht, indem man eine (oder mehrere) Mailinglisten einrichtet und so einstellt, dass nur bestimmte Absender an die Liste schreiben duerfen und Antworten an den Listowner zugestellt werden. Der Aufwand Mailman sinnvoll aufzubauen und in Apache zu integrieren ist je nach Distribution mehr oder weniger aufwendig. Ich hab es bisher nur mit FreeBSD gemacht, da muss man halt Mailman grundkonfigurieren, die Integration mit sendmail ist da aber schon erledigt. Was man tun muss ist, dass man fuer jede Mailingliste einen Strauss an Mailaliases eintraegt. Was man genau zu tun hat schickt einem Mailman dann praktischerweise per E-Mail. Man kommt aber nicht drumherum ein x100-zeiliges README zu lesen und zu verstehen. Mailman ist ein Biest und Doku ist langwierig und so aufgebaut, dass man wirklich nahezu alles lesen muss, um alle Stellen zu finden, die man wirklich braucht. Ich koennte das Setup von Mailman mal an von mir betreuten Mailinglisten zeigen, zB auf einem kommenden FIXME. Ich betreibe ein paar Mailman-Installationen mit jeweils einer oder mehreren Mailinglisten darauf. Es gibt (hab leider vergessen wie es heisst, Bert?) ein Javabasiertes Newslettertool, was nicht nur Listenverwaltung erlaubt, sondern auch in Richtung Kampagnenmanagement geht. Darin enthalten auch Moeglichkeiten, Trackinginformationen in Weblinks zu verarbeiten, zB als Redirect-Service. Das was ich da mal gesehen habe ist leider zwar Java, liefert aber Linux-ELF-Code mit und war unter FreeBSD nicht zum Laufen zu bringen. Die Installation war eine Reihe von "Hacks", die die hartcodierten Defaultwerte etwa durch SQL-Statements auf der MySQL-Datenbank bedeutet haben. Nicht sehr schoen. Das Demo der Software war ganz okay, der Betrieb auf einem eigenen Server beansprucht sehr viel Motivation ;) Unter dem Stichwort "E-Mail Marketing" findet man bei heise.de eine schoene Liste von Newslettertools: http://www.heise.de/software/download/o0g1s3l11k285 Es gibt also verschiedene Wege zum Ziel. Wenn die Mailingliste rein Workstation-basiert betrieben werden soll, dann wird es sicher nicht so einfach, einen automatisierten (un)subscribe-Mechanismus ueber eine Webseite zu bekommen. Darf es etwas professioneller aufgebaut sein und im Eigenbetrieb (also eigener Root-Server, kein Dienstleister dazwischen), dann sollte man neben dem sicheren Betrieb eines Mailservers auch in der Lage sein Zusatzsoftware zu installieren und zu integrieren, etwa Apache verstehen, MySQL/Postgres sicher betreiben. Wichtiger ist aber noch ein Verstaendnis dafuer zu haben, welche Eigenschaften von Massenmails den SPAM-Score erhoehen und somit zum Beispiel bei den "groesseren" Mailprovidern dazu fuehren werden, dass Mails wenn sie ueberhaupt angenommen werden nicht bei den Benutzern im "Spamordner" landen. Wichtige Aspekte von "wir kommen in Frieden" sind zum Beispiel: * Absenderdomain und der verwendete Mailserver "passen zusammen" - Der versendende Mailserver ist MX fuer die Absenderdomain - Der MX-Record in der DNS-Zone zeigt auf einen echten Namen, nicht auf einen CNAME - Der Name des Mailservers loest zu einer IP auf, die wiederum auf den (gleichen) Namen des Mailservers aufloest, zB mail.uugrn.org has address 195.49.138.123 123.138.49.195.in-addr.arpa is an alias for 123.96-127.138.49.195.in-addr.arpa. 123.96-127.138.49.195.in-addr.arpa domain name pointer mail.uugrn.org. Das ist alles nicht *notwendig*, aber durchaus sinnvoll, es richtig zu machen * Mails im HTML-Format ... - sind multimpart messages und liefern auch einen plain text teil mit, der dem Text der html-Mail entspricht (Spammer machen das nicht immer) - Bilder und CSS werden nicht von einem Webserver gezogen sondern sind Anhaenge zur Mail, CSS am besten nur inline, Bilder am besten ganz weglassen. - Weblinks werden nur sparsam verwendet und verweisen direkt auf das Ziel und nicht erst als auf Redirect-URLs mit Trackinginformationen. - Weblinks taeuschen vor allem nicht vor auf eine bestimmte Seite zu verweisen und verweisen in Wirkichkeit woanders hin. boese Beispiele: <a href="http://spammer.com/tracking/redirect.php?id=asdfljasdfjh">http://www.meinefirma.de/</a> oder <a href="http://www.meinefirma.de/produkt/" onClick="(javascript-code, der bei klick erst noch auf spammer.com umleitet)" >http://www.meinefirma.de/produkt/</a> * Rechtliches ... IANAL! - Gewerbliche Mails sollten (muessen?) einen Anhang haben, aus dem die Firma hervorgeht. Link auf Datenschutzbestimmungen und Ansprechpartner, unsubscribe etc sollte dort zu finden sein. Impressum. - opt-out ist nur B2B erlaubt (AFAIK, IANAL) - ... - "Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie am besten die eigene Rechtsabteilung oder einen erfahrenen Anwalt." Besonders beim Betrieb von opt-out-Verteilern sollte man IMHO sehr darauf achten, dass die Empfaenger wirklich handverlesen sind und dass da ganz sicher keine privaten Mailadressen dabei sind. info@xxxxxxxxxxx ist meistens gut, walter.maria.schmitt@xxxxxx vermutlich eher nicht. Auch wenn beide Mailadressen beim gleichen Mensch ankommen. Es empfiehlt sich die Herkunft aller Adressen (auch bei opt-in!) moeglichst genau zu speichern, d.h. Datum+Uhrzeit, IP-Adresse (Browserkennung, Referer, ... ), genauer Weg, wie die Adresse in den Pool gekommen ist. Im Zweifel muss(?) man auf Nachfrage das naemlich beantworten koennen und je sauberer Man das belegen kann, umso besser. Das ganze geht natuerlich weit ueber die Frage nach dem richtigen Tool hinaus. Aber das sind Dinge, die man bei der Wahl des Tools beachten sollte, wenn man nicht schon aufgrund technischer Maengel als unserioes beim Kunden ankommen will (wenn man nicht vorher schon im Spamfilter gelandet ist). Gruss Raphael -- Raphael Eiselstein <rabe@xxxxxxxxx> http://rabe.uugrn.org/ xmpp:freibyterægmx.de | https://www.xing.com/profile/Raphael_Eiselstein GnuPG: E7B2 1D66 3AF2 EDC7 9828 6D7A 9CDA 3E7B 10CA 9F2D .........|.........|.........|.........|.........|.........|.........|.. -- UUGRN e.V. http://www.uugrn.org/ http://mailman.uugrn.org/mailman/listinfo/uugrn Wiki: https://wiki.uugrn.org/UUGRN:Mailingliste Archiv: http://lists.uugrn.org/