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Re: Wahl des richtigen Systems


Hallo Werner,

On Sat, May 09, 2009 at 02:19:14AM +0200, Werner Holtfreter wrote:
> Meine Anforderungen: Desktopsystem. Hauptanwendungen: 
> OpenOffice.org, KMail, KNode, Konqueror/Firefox. Die Konsole ist 
> mir nicht fremd, ich bevorzuge aber die GUI, wenn sie ordentlich 
> funktioniert, denn ich kann mir schlecht Befehle merken.

Wenn Du schon ueberwiegend auf "KDE" konditioniert bist, dann wird auch
KDE das sein, was Dir am wenigsten Probleme machen wird. Ich denke an
KDE 3.x.

> Grafische Spielereien (huepfender Cursor, 3-D-Effekte) halte ich fuer 
> ueberfluessig. Icons sollten Piktogramme, also Sinnbilder statt 
> Minibildchen sein. Schlicht, ergonomisch und zuverlaessig lautet der 
> Wunsch. 

Das ist vollkommen subjektiv. FUer mich ist Gnome duchtbar umstaendlich,
schon allein weil ich mit den Piktogrammen von Gnome ueberhauopt nicht
vertraut bin, weil schon KDE seit der pre-alpha verwende. Gnome hatte
fuer mich schon immer einen komischen Geschmack.

Leute, die mit gnome sozialisiert und konditioniert sind, werden das
gleiche ueber Gnome auch behaupten: Es ist schlicht, einfach, logisch 
und KDE total wirr. 

Das Wichtigste: Beide Desktop Environments lassen sich mit mehr oder
weniger aufwand durch beliebige Themes aufhuebschen, das umfasst auch das
Angebot der Piktogramme.

> Womit ich nichts gesagt habe gegen komplexe Interaktion und 
> Integration verschiedener Anwendungen. Vielleicht erlebe ich ja 
> noch einen Desktop, bei dem die unbeabsichtigte Bestaetigung von 
> PopUps irgendwie unterbunden ist.

Auch das ist eine Frage, wie das Desktopenvironment arbeitet und keine
Distributionsspezifische Frage. Zum Glueck hat man fast immer die Wahl.
 
> Erste Frage: Bei KDE bleiben oder zu Gnome wechseln? Oder ist das 
> mittlerweile voellig egal?

Es gibt da noch:
* xfce - schlank
* fvwm2 - traditionell
* wm2 - minimalistisch (hatte ich auf einem alten 486 Laptop mit 20MB RAM)
* enlightment - erleuchtet seine Anwender 
* und nahezu undnelich viele weitere ... das Verzeichnis
/usr/ports/x11-wm/ unter FreeBSD enthaelt (und nicht alle sind
Windowmanager): aewm/ afterstep-i18n/ afterstep-stable/ afterstep/ 
ahwm/ amaterus/ amiwm/ antiwm/ awesome/ awesome2/ badwm/ bbconf/ bbkeys/ 
bbpager/ blackbox/ blwm/ boxtools/ ccsm/ clementine/ compiz-fusion/
compiz-plugins-extra/ compiz-plugins-main/ compiz-plugins-unsupported/
compiz/ compizconfig-backend-gconf/ compizconfig-python/ ctwm/
devilspie/ dwm/ e16utils/ e17-utils/ echinus/ ede/ emerald/
enlightenment-devel/ enlightenment-docs/ enlightenment/ epiwm/ epplets/
etoile-azalea/ etoile-azdock/ etoile-azswitch/ etoile-login/ evilwm/
fbcmd/ fbpager/ fluxbox/ fluxconf/ fluxter/ flwm/ fvwm-crystal/ fvwm/
fvwm2-devel/ fvwm2-i18n/ fvwm2/ fvwm95-i18n/ fvwm95/ gcompmgr/ genmenu/
golem/ hackedbox/ i3/ icewm/ ion-2/ ion/ jewel/ jwm/ kappdock/ kompmgr/
larswm/ libcompizconfig/ libdockapp/ lwm/ lxsession-lite/ lxsession/
matchbox/ metacity/ musca/ nickleby/ obconf/ obmenu/ obpager/ olvwm/
openbox/ oroborus/ pager/ pawm/ peksystray/ pekwm/ phluid/ piewm/ plwm/
pwm/ qlwm/ qvwm/ ratmen/ ratmenu/ ratpoison/ sapphire/ sawfish/
selectwm/ simple-ccsm/ skippy-xd/ skippy/ stumpwm/ swm/ tinywm/
transset-df/ treewm/ tvtwm/ twm/ vtwm/ w9wm/ waimea-devel/ waimea/
wampager/ weewm/ windowlab/ windowmaker/ wm2/ wmakerconf/
wmanager-addons/ wmanager/ wmconfig/ wmcp/ wmfs/ wmg/ wmii/
wmthemeinstall/ xcompmgr/ xfce/ xfce4-desktop/ xfce4-panel/
xfce4-session/ xfce4-wm/ xfce4/ xmonad-contrib/ xmonad/
 
> Zweite Frage: Welches Unix (Linux/BSD/Solaris) in welcher Distri?

Eine, der der Du Dich gut aufgehoben fuehlst. Und eine, die Dich vor dem
Kommandozeile bewahrt. Je nach Englischkenntnissen waere auch
entscheidend, ob sie tatsaechlich auf deutsch sein muss (die
Installation, Maintenance).

* Sie sollte aktuell gepflegt sein und hinreichend viele Benutzer haben,
  die "normale Menschen" sind. 

* Sie sollte die Komplexitaet des Paketmanagements moeglichst vor Dir
  verstecken und nicht Fragen stellen, die Du im Zweifel nur mit 50%
  Wahrscheinlichkeit richtig mit Ja oder Nein beantworten kannst.
 
> Beim Debian-Paketmanagement gefaellt mir, was eigentlich 
> selbstverstaendlich sein sollte: Per Abhaengigkeit installierte 
> Programme werden auch wieder deinstalliert, wenn die Abhaengigkeit 
> nicht mehr gegeben ist.

Aber dpkg will niemand von Hand verwenden. Es geht immer um die
Meta-Paketverwaltung, ob das nun yum, apt oder portupgrade heisst. @Work
habe ich zB apt4rpm ... d.h. ich verwende apt-Aufrufe, um RPM-Pakete zu
installieren. Willst du also .deb vs .rpm oder apt?
 
> Wenig Arbeit mit der Ersteinrichtung und Administration waere schoen. 
> Ich habe wenig Interesse, die neueste Software auszuprobieren und 
> moechte Stabilitaet.

Hatten wir zwar schon: 

Es gibt "Stabile Versionen" im Sinne von "konservative Updates" oder im
Sinne von "Der Rechner stuerzt nicht so oft ab". Beides ist erstaunlich
oft das gleiche. 
 
> Wegen meiner Datensicherung bevorzuge ich ein Dateisystem, dass 
> effizient mit einer "Hardlinkhoelle" umgehen kann. ReiserFS hat sich 
> bei mir bewaehrt.

Praktisch jede Linux-Distribution erfuellt diese Anforderung.
Entscheidend ist fuer Dich vermutlich, dass Du es ab Installation schon
so einrichten kannst. Das beschraenkt die Auswahl vermutlich etwas. Kann
ich Dir aber nicht beantworten.
 
> Was koennt ihr mir empfehlen?

Ich verwende FreeBSD, weil es fuer mich ein einfaches System ist, was ich
relativ gut durchschaue. Vor SuSE, Ubuntu und anderen hochgezuechteten
Linux-Distributionen schrecke ich zurueck. Vor meiner BSD-Zeit hatte ich
zuletzt Slackware 7.x, das ich aufgrund seiner Schlichheit in den
Bootscripten und Konfiguration ggue. SuSE bevorzugt habe. Ich habe die
Bootscripte von Slackware an einem Samstag Nachmittag alle gelesen und
verstanden! Da konnte ich nach Herzenslust an allen Stellen
reinfrickeln, ohne dass ein "SuSE_config" alles wieder wegoptimiert hat.

Ich hab auf meinen beiden PCs FreeBSD 7 laufen. Auf dem nicht ganz so
alten Laptop tummeln sich ein Ubuntu (aktuelles Fabelwesen, was ich
immer dann verwende, wenn mein BSD gerade keine Hilfe ist), ein FreeBSD
7.0 (default-Einstellung in Grub) und ein Windows 2000, das ich von Zeit
zu Zeit verwende, weil es einfach das schlankeste System auf der Platte
ist, mit 1GB RAM ist W2k wirklich flott ... ich verzichte allerdings auf
den sonst obligatorischen Virenschutz. Zudem huepft dort kein Mauszeiger,
es gibt nur einen Desktop, und ausserdem Firefix (sehr viel schneller
unter Win als unter Linux oder BSD!). Allerdings ist so eine
Win2000-Installation eine Hoellenfahrt, wenn man keine Originaltreiber
auf CD dahat ... und die Netzwerkkarte und USB ohne diese Treiber
einfach nicht wollen. Und wenn die Grafikkarte initial auch nur 640x480,
16 Farben darstellt (VGA oder so), dann hat man wirklich viel Spass beim
ausprobieren und dem Download irgendwelcher Treiber aus irgendwelchen
verseuchten Treiber-Webseiten, die nichts weiter als Banner-Farmen sind.

Auf einem uralten Laptop habe ich ein Debian installiert, benutze es
aber seit dem nicht mehr. Ursache war, dass die Xircom-PCMCIA-
Netzwerkkarte urploetzlich von FreeBSD 7.x und 6.3 nicht mehr supportet 
wurde und ich einfach die naechstbeste Linux-CD eingelegt habe.

Wenn Du halbwegs aktuelle Hardware hast, wuerde ich dir das
OpenSource-Windows empfehlen, es gibt es in den Ausbaustufen "mit Gnome"
(ubuntu) oder "mit KDE" (kubuntu). Es kann wohl auch ReiserFS. Es ist
fuer Menschen optimiert, die sich nicht mit Programmen oder
Zusammenhaengen beschaeftigen wollen und die Kommandozeile nicht
vermissen.

Aber diese Empfehlung ist durchaus subjektiv und sehr eingeschraenkt recherchiert.

Gruss
Raphael

-- 
Raphael Becker          <rabe@xxxxxxxxx>          http://rabe.uugrn.org/
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