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Re: RAID5 administrieren


Hallo Moritz,

wir hatten das zwar gerade schon kurz im IRC, aber ich schreibs hier nochmal 
kurz fuer die anderen. 

Am 23.07.2008 schrieb Moritz Augsburger:
> Hi,
> 
> On Wed, Jul 23, 2008 at 04:40:07PM -0400, Michael Lestinsky wrote:
> > Hallo Werner,
> > 
> > Am 23.07.2008 schrieb Werner Holtfreter:
> > > Auch nach Abschluss der Synchronisation der Platten laesst sich das
> > > Raid nicht mounten...
> > 
> > Dieser Beitrag wird dir vermutlich nicht akut helfen...
> > 
> > Ich stehe Raid-Systemen schon lange eher skeptisch gegenueber. Sie erhoehen
> > die Komplexitaet des Gesamtsystems und schaffen Probleme, die man ohne Raid
> > nicht haette, insbesondere Software-Raids. 
> 
> Also weshalb Software-RAIDS die Komplexitaet mehr erhoehen als
> Hardware-RAIDS, musst du mir mal naeher erlaeutern...

Naja, wie gesagt, ich hab nicht viele praktische Erfahrungen. Ich hab nur
einmal ein HW-Raid gesehen und kurz damit gespielt. Platte raus -> System
lief weiter. Platte rein -> Selbsttest, Rebuild. Automatisch.

Ein derartiges Interface ist zumindestmal vom Handling sehr viel einfacher, 
als sich mit SW-Raid herumzuschlagen und es falsch (= fatal?) zu bedienen.

> > Ich habe damit nicht wirklich
> > praktische Erfahrungen, aber mit jeder Spindel erhoehst du die Auswallwahr-
> > scheinlichkeit um ... eine Spindel. Hinzu kommt der zusaetzliche Layer, der 
> > dir momentan ja so viel Freude bereitet.
> 
> Kann es sein, dass du nur an RAID0 aka Striping denkst?
> 
> Ein RAID bringt dir Redundanz, und somit die Moeglichkeit dass eine (oder
> gar mehrer Platten) ausfallen koennen, ohne dass Datenverlust auftritt.
> Und die Gesamtwarscheinlichkeit, dass das System als solches Ausfaellt,
> sinkt durch die zusaetzlichen Platten.

Die Gesamtwahrscheinlichkeit sinkt, der Theorie nach, ja[1]. Aber du hast
mehr Einzelkomponenten die gepflegt werden wollen. Eine Platte habe die
Ausfallwahrscheinlichkeit x. 5 Platten haben dann 5x. Ein Servicefall
bedeutet ja idR einen Plattenwechsel. Erst wenn dieser billiger ist als
eine Stunde Systemstillstand und Recovery und evtl. ein paar Stuendchen
Arbeit seit dem letzten Backup, dann lohnt sich das.

Fuer den Privathaushalt ist es wirtschaftlich vermutlich eher ein
Mehraufwand.

> > Ist dir das den Aufwand wirklich wert?
> 
> Ueberlege mal, weshalb RAIDs im prof. Umfeld ueberall eingesetzt werden.

s.o.

Bye,
Michael

[1] Ein Teil meiner Abneigung gegen RAIDs stammt auch aus der Zeit meiner
Diplomarbeit. Damals war Plattenplatz richtig teuer, und ich brauchte sehr
viel Platz, weil ich die Pulsformen eines Teilchendetektors aufgezeichnet
habe. Man stellte mir ein 1TB Raid das ich im Verlauf der Arbeit zu 70%
fuellte und sammelte damit bis kurz vor Abgabe Daten. 
Die Auswerteskripte waren zwischendurch fertiggeschrieben und mussten nur 
noch fuer den einen letzten finalen Lauf ueber die Gesamtdaten drueber. Frei-
tag nachmittag vor der Abgabe wollte ich die Daten also einsammeln und in 
meine Arbeit eintragen, habe das Experiment gestoppt und gehe zurueck zu 
meiner Konsole. Tja zwischendurch war das Raid dann weg. Nacktes Entsetzen? 
Mindestens. Unseren IT-Mensch vor seinem Feierabend abgefangen und ihn das 
Problem loesen geschickt. Was war passiert?
Die Platten waren in Ordnung, aber das Netzteil des RAIDs war verreckt und 
es war kein Ersatz vorhanden. Die Daten wurden dann (ohne Verluste) vom
Band auf ein anderes System zurueckgespult, aber auch das dauerte damals
noch seine Weile. Und Montag war Abgabgetermin.
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