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Re: Gesundheitskarten-Kommunikationsplattform
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- Subject: Re: Gesundheitskarten-Kommunikationsplattform
- From: Joachim Jakobs <jj@xxxxxxxxxxxxxxxxxxxx>
- Date: Thu, 1 Jun 2006 22:42:33 +0200
- To: uugrn@xxxxxxxxxxxxxxx
Hallo Thomas, On Sunday 14 May 2006 04:13, Raphael H. Becker wrote: > Wie soll es hier weitergehen? ich glaube, diese Frage geht am ehesten Dich an. > Was gibt es sonst schon an "freien" Informationsseiten zur eGK? eine ganze Seite habe ich nicht, aber immerhin eine schoene Geschichte zum Thema aus dem Handelsblatt vom letzten Herbst. Viele Gruesse JJ http://www.handelsblatt.com/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200104,203116,965881/SH/0/depot/0/index.html HANDELSBLATT, Dienstag, 27. September 2005, 09:27 Uhr Andalusien reduziert die Kosten im Gesundheitswesen Spanien arbeitet mit digitalen Patientendaten Von Stefanie Mueller Die spanische Region Andalusien ist derzeit die einzige innerhalb der Europaeischen Union, die bereits einen Grossteil ihrer Krankenversorgung ueber eine durchgehende elektronische Datenverarbeitung organisiert hat. Eine zentrale Rolle spielt dabei die vor ueber einem Jahr eingefuehrte Gesundheitskarte: Mit Hilfe dieser Karte haben Aerzte und Krankenschwestern Zugang zu der in einem elektronischen Archiv hinterlegten kompletten Krankengeschichte des Patienten. MADRID. Bereits 66 Prozent der sieben Millionen Andalusier verfuegen ueber eine solche E-Gesundheitskarte, im kommenden Jahr soll die Versorgung auf 80 Prozent steigen. â??Das ist fuer Spanien ein enormer Fortschrittâ??, sagt Enric Colet, IT-Experte bei der spanischen Businessschule Esade in Barcelona. Spaniens Gesundheitsministerium plant, das andalusische E-Krankensystem, wenn es weiter ausgereift ist, auf das ganze Land auszubreiten. Schon jetzt bemuehen sich auch andere spanische Regionen wie etwa Katalonien, ihr Gesundheitswesen durch Elektronisierung effizienter zu machen. â??Auch wenn die IT-Systeme derzeit noch unterschiedlich sind, so wird es spaeter jedoch moeglich sein, dass die Daten ausgetauscht werdenâ??, sagt Colet, der â??Dirayaâ?? â?? wie das Projekt in Andalusien heisst â?? fuer das fortgeschrittenste haelt. Andalusien hat bereits 1997 mit der Einfuehrung eines E-Gesundheitssystems begonnen. Vor ueber einem Jahr startete schliesslich das spanische Technologieunternehmen Indra mit der Einfuehrung einer elektronischen Gesundheitskarte. Seit diesem Jahr ist auch der US-Softwarehersteller Oracle bei der weiteren Elektronisierung der andalusischen Gesundheitsversorgung mit von der Partie. Und so funktioniert es: Bei jedem Arztbesuch â?? bisher sind hauptsaechlich Hausaerzte eingebunden â?? wird die neue Information ueber den Patienten von dem dafuer per Code autorisierten medizinischen Personal in dem nummerierten Archiv der jeweiligen Krankengeschichte hinterlegt. Damit chronisch Kranke nicht jedes Rezept neu beantragen muessen, schreibt ihr behandelnder Arzt in diesem Archiv einen Behandlungsverlauf mit Rezepten fuer mehrere Monate auf. Der Patient geht dann mit seiner Karte in die Apotheke und erhaelt das Medikament. Selbst die Terminverwaltung der Hausaerzte wurde in Andalusien inzwischen komplett zentralisiert. Per Callcenter koennen die Patienten rund um die Uhr einen Besuch beim Hausarzt vereinbaren. Schon bald soll das System auch auf die Fachaerzte uebertragen werden. Auch wenn viele Aerzte und Patienten ueber die Funktionalitaet von Diraya klagen, so hat das Projekt doch schon sein Ziel erreicht: Die andalusische Regierung hat bereits bei Rezeptkosten und Personalaufwand eingespart. Auf 200 bis 500 Aerzte kann bei dieser Art der Verwaltung demnaechst verzichtet werden. â??Das macht natuerlich einigen im Gesundheitssektor Angst, die sich nun mit allen Mitteln wehrenâ??, sagt Colet. Die Aerzte-Gewerkschaft in Córdoba hat sich bereits mehrmals ueber die geringe Stabilitaet der Informatiksysteme beklagt, die â??zu einem Chaos sondergleichenâ?? fuehre. â??Das ist doch keine Erleichterung, sondern eine Odyssee, klagt auch Hausarzt Cristian Fayos Molet. Durch die Blockierung seiner Computer kann er oft stundenlang nicht arbeiten: â??Mich stoert zudem, dass ich jetzt, statt mich um den Patienten zu kuemmern, mehr Zeit vor dem PC verbringe.â?? Aber die Zustaendigen der andalusischen Regionalregierung haben eine Rueckkehr ausgeschlossen. â??Das waere auch Wahnsinn. Hier haben wir endlich mal ein Projekt, bei dem wir Spanier in Europa wegweisend sindâ??, sagt Colet.