Re: Mailserver, MX-Record und Firewalls

[Thomas Gross <thomas@xxxxxxxxxx>]

On Fri, 2005-08-05 at 19:12 +0200, Juergen Unger wrote:

> das Internet ist und war niemals anonym.  Maximal pseudonym
> aber auch das nicht wirklich. Was Du (hoffentlich) meinst ist
> vertrauliche Kommunikation und auch die gab es im Internet nie
> wirklich sofern man nicht entsprechende kryptographische Methoden
> einsetzt.
Nein das meine ich nicht. Um das was du vorgeschlagen hast verfolgen zu
koennen muessten alle Verkehrs- und vielleicht sogar Inhaltsdaten der
gesamten Email Kommunikation aller User gespeichert werden und fuer die
Strafverfolgungbehoerden auswertbar gemacht werden. Und das aus so einen
trivialen Grund wie dem Empfang einer Spam Email.

Sowas weckt Begehrlichkeiten und ist quasi eine Totalueberwachung aller
Buerger. Warum denn nicht bei tausend anderen Delikten auch gleich mal
durch diese Daten graben? Oder besser noch praeventiv einfach immer mal
reinschauen. Solche Sachen wecken Begehrlichkeiten die man am besten
verhindert in dem man die Datensammlung erst mal gar nicht anfaengt.

Und von wegen nicht anonym. Wenn ich eine anonyme Nachricht verschicken
will suche ich das naechste Internetcafe auf oder nehme meinen Laptop mit
zum naechsten WLAN Hotspot wo sie mich Bar bezahlen lassen. Oder fuer die
meisten Faelle ist schon ein Provider der keine IP-Adressen bei der
Einwahl speichert anonym genug. Das alles wuerde nicht mehr gehen wenn du
Spam ernsthaft verfolgen wolltest.

Dann wuerde sich z.B. keiner mehr trauen einem Journalisten Material per
email zukommen zu lassen, weil es zu einfach zurueckzuverfolgen waere.

Die gesellschaftlichen Kosten sind da meines Erachtens einfach zu hoch.
Es gibt einen guten Grund warum man in Deutschland der Anrufer seine
Telefonnummer unterdruecken kann. Das ist auch keine perfekte Loesung,
aber fuer die meisten Faelle anonym genug.

Aber natuerlich werden nur die Email von Spammern und Terroristen
zurueckverfolgt. Na wers glaubt :-)

	thomas